TRACHT. Eine Neuerkundung - Tiroler Volkskunstmuseum
Tracht“ kommt vom Wort „tragen“. Darunter verstand man ursprünglich die Kleidung, die in einer bestimmten Zeit und Gegend allgemein getragen wurde. Seit dem 18. Jahrhundert wurde Tracht vermehrt als ländlich-bäuerliche Kleidung gedeutet und seit dem 19. Jahrhundert vermehrt als etwas Nationales und Regionales verstanden.
Tracht“ kommt vom Wort „tragen“. Darunter verstand man ursprünglich die Kleidung, die in einer bestimmten Zeit und Gegend allgemein getragen wurde. Seit dem 18. Jahrhundert wurde Tracht vermehrt als ländlich-bäuerliche Kleidung gedeutet und seit dem 19. Jahrhundert vermehrt als etwas Nationales und Regionales verstanden.
Seit etwa 1900, verstärkt vor der Jahrhundertfeier der „Tiroler Freiheitskämpfe“ 1809, kleideten sich Tiroler Schützenkompanien und Musikkapellen in neue Monturen, die „Nationaltrachten“ genannt wurden. Diese waren von Relikten regionaler Kleidungstraditionen inspiriert. Die Motive für diese Uniformierungen sind vielschichtig. Teilweise wurde „Tracht“ schon früh gefördert, weil dies zur Förderung des Tourismus beitrug. Teilweise sollte so der Patriotismus der Tiroler*innen gefördert werden, ihre Identifizierung mit einer Region und Nation, mit der „Heimat“.
Seit etwa 1900, verstärkt vor der Jahrhundertfeier der „Tiroler Freiheitskämpfe“ 1809, kleideten sich Tiroler Schützenkompanien und Musikkapellen in neue Monturen, die „Nationaltrachten“ genannt wurden. Diese waren von Relikten regionaler Kleidungstraditionen inspiriert. Die Motive für diese Uniformierungen sind vielschichtig. Teilweise wurde „Tracht“ schon früh gefördert, weil dies zur Förderung des Tourismus beitrug. Teilweise sollte so der Patriotismus der Tiroler*innen gefördert werden, ihre Identifizierung mit einer Region und Nation, mit der „Heimat“.
Die rassisch-völkische Ideologie der Nationalsozialisten sah in den ländlichen Trachten die traditionelle, bodenständige Kleidung des „Volkes“. Für die jüdische Bevölkerung wurde sie verboten.
Trachtenforschung und -erneuerung wurden stark gefördert, mitunter wurde Tracht von NS-Parteigrößen aber auch abgelehnt. Im Tiroler Volkskunstmuseum befand sich die „Mittelstelle deutsche Tracht“, die für die Trachtenfragen des gesamten Deutschen Reichs zuständig war.
Die rassisch-völkische Ideologie der Nationalsozialisten sah in den ländlichen Trachten die traditionelle, bodenständige Kleidung des „Volkes“. Für die jüdische Bevölkerung wurde sie verboten.
Trachtenforschung und -erneuerung wurden stark gefördert, mitunter wurde Tracht von NS-Parteigrößen aber auch abgelehnt. Im Tiroler Volkskunstmuseum befand sich die „Mittelstelle deutsche Tracht“, die für die Trachtenfragen des gesamten Deutschen Reichs zuständig war.
Eine Fatzelhaube ist eine warme Kopfbedeckung für Frauen. Sie wird in langen, dicht aneinander liegenden Fadenschlaufen aus Wolle gestrickt und ist teuren Mützen als Pelz nachempfunden.
Eine Fatzelhaube ist eine warme Kopfbedeckung für Frauen. Sie wird in langen, dicht aneinander liegenden Fadenschlaufen aus Wolle gestrickt und ist teuren Mützen als Pelz nachempfunden.
Gertrud Pesendorfer führte 1938 Knopfverschlüsse für Frauenmieder ein, die sich allerdings kaum durchsetzen konnten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kehrte Pesendorfer in ihren Entwürfen zu Schnürverschlüssen zurück.
Gertrud Pesendorfer führte 1938 Knopfverschlüsse für Frauenmieder ein, die sich allerdings kaum durchsetzen konnten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kehrte Pesendorfer in ihren Entwürfen zu Schnürverschlüssen zurück.